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Über uns.

Worum geht es bei STATTLAB?
Wir erklären Unsere Mission und beantworten gerne die Häufig gestellten Fragen (FAQ).
Ganz Hartgesottene können unten auch noch etwas zur Entstehungsgeschichte nachlesen.

Unsere Mission.

Machen möglich machen.
Oder auch: Don’t try this at home…

Häufig gestellte Fragen

 

Kann ich die Druckwerkstatt (das Fotolabor/ das Studio) für ein paar Stunden mieten?

Jein. Wir vermieten nicht stundenweise Räume oder Einrichtungen, weil wir gar nicht das Personal haben, das zu verwalten. Und weil wir auch eher an nachhaltiger Zusammenarbeit auf Mitgliedsbasis interessiert sind: Du hilfst in der Gemeinschaft mit, dass die Werkstatt läuft, dafür sind Deine Kosten niedrig, das ist unser Modell. Wenn Du wirklich nur mal kurz zum Ausprobieren oder nur für ein Projekt vorbei kommen willst, dann geht das als „Workshop“ - allein oder in der Gruppe, wo sich dann ein Tutor um Dich/ Euch kümmert.

Kann ich einen Workshop bei Euch machen?

Aber ja, gerne! Der Verein bietet regelmäßige Gruppenveranstaltungen an (in Pandemiezeiten etwas eingeschränkt). Darüber hinaus bieten auch einzelne Mitglieder in eigenem Namen Kurse an in Bereichen, in denen sie besondere Fähigkeiten haben. Für erstere gibt es eine Kontaktmöglichkeit auf der Homepage, für letztere muss man meist die Tutoren direkt kontaktieren, wenn kein Termin im Kalender steht.

Kann ich Mitglied bei Euch werden?

Gerne! STATTLAB ist kein geschlossener Club, sondern offen für alle, die längerfristig mitmachen wollen (längerfristig heißt in Berlin „über sechs Monate“). Da wir nicht zu schnell wachsen wollen, gibt es manchmal eine kleine Warteliste für die Mitgliedschaft, aber nie lange. Der erste Schritt ist ein Siebdruck- oder Fotoworkshop, je nachdem welche Werkstatt du benutzen möchtest. So kannst Du das Lab kennen lernen. Danach kommst Du vorbei zum Tee mit ein paar Vereinsvorständen – aber keine Angst, das ist keine Prüfung und auch kein Bewerbungsgespräch, sondern in erster Linie ein gegenseitiges Kennenlernen. Der Rest funktioniert wie jedem Vereinsbeitritt, mit einer Unterschrift und einer Schlüsselkaution. Du musst weder Gesellschaftsanteile kaufen noch mit Blut unterzeichnen, und die Mitgliedschaft ist auch jederzeit mit Zweimonatsfrist kündbar.

Kann ich ein Praktikum bei Euch machen?

Wir freuen uns immer über Interesse und Besuch - aber wir haben keinen Betrieb, der Praktikanten betreuen kann. Wir alle erledigen als Mitglieder unbezahlt Aufgaben für den Verein (bzw. zahlen sogar auch noch Vereinsbeiträge) und lernen dabei - irgendwie sind wir also alle Praktikanten… Wenn Dir also der Besuch gefallen hat und Du aktiv bei uns mitmachen willst, dann ist der beste Weg dafür ein Workshop und danach später eventuell eine Mitgliedschaft.

Könnt Ihr T-Shirts für mich bedrucken?

Der Verein STATTLAB e.V. selbst übernimmt keine kommerziellen Druckaufträge. Aber viele unserer Mitglieder sind für so etwas zu haben, daher lohnt es sich, eine Anfrage zu stellen. Sie können auch Rat geben dazu, ob Handsiebdruck das geeignete Vorgehen ist, oder ob digitale Verfahren (z.B. bei Fotos), eine Großdruckerei oder Copyshop eine bessere Wahl für Dein Vorhaben sind… Alternativ kannst Du übrigens natürlich auch einen Workshop bei uns vereinbaren, in dessen Rahmen Du selbst die Drucke herstellst!

Kann ich Mitglied werden, obwohl ich nicht Kunst studiert habe?

Auf jeden Fall! Wir fördern Kunst nicht nur im engeren, akademischen Sinne, sondern wollen möglichst vielen Leuten ermöglichen, schöpferisch tätig zu werden und Kreativität auszuleben oder solche Arbeit kennen zu lernen. Viele unserer Mitglieder haben nie eine Kunstakademie von innen gesehen. Es ist noch nicht einmal erforderlich, dass man sich selbst als Künstler sieht oder bezeichnet. Und viele unserer Mitglieder arbeiten nur in ihrer Freizeit kreativ oder haben mehrere Berufe, weil sie nicht von Kunst allein leben können oder wollen.

Ich habe keine Tätowierungen oder Piercings und trage manchmal sogar gebügelte Hemden – kann ich trotzdem bei Euch mitmachen?

Ja klar. Wir versuchen, in jeder Hinsicht tolerant zu sein - also gegenüber jeder Einstellung, die nicht das friedliche Miteinander oder die Erfüllung unseres Vereinszweckes gefährdet. Das schließt Religionen, Hautfarben, politische Ansichten, Herkunft, Ernährungsgewohnheiten, Kleidungspräferenzen, sexuelle Orientierung und Musikgeschmack mit ein.

Ich habe leider wenig Geld, möchte aber trotzdem Mitglied werden. Könnt Ihr für mich eine Ausnahme machen beim Vereinsbeitrag?

Äh, leider nein. Wir tragen uns fast vollständig durch Mitgliedsbeiträge und bekommen nur gelegentlich Spenden oder öffentliche Fördergelder. Der Beitrag ist niedrig, wenn man überlegt, wieviel die Miete kostet, die Geräte und Materialien, die inklusive sind, und dass der Kaffee und Tee gratis sind (man kann also theoretisch den Mitgliedsbeitrag schon dadurch wieder reinholen, dass man in der Atelierküche jeden Tag zwei Espresso trinkt). Wir sind eine sehr solidarische Gemeinschaft und haben bislang auch für jede persönliche finanzielle Notlage eine Lösung gefunden - aber wir können nicht von vorne herein Ausnahmen von der Beitragspflicht machen, die für alle gilt.

Ich habe leider wenig Geld, möchte aber trotzdem einen Workshop machen. Was tun?

Siehe oben – um unsere Kosten zu decken müssen wir grundsätzlich bestimmte Einnahmen haben. Etwas anderes gilt nur dann, wenn Dein Projekt so spannend ist, dass wir es als Vereinsprojekt umsetzen wollen. Oder weil Du als Person besonders unterstützungsbedürftig bist (etwa, weil Du auch eine gemeinnützige Initiative bist oder eine Schule etc.).

Ihr seid bestimmt so ein Hipster-Laden wo alles auf Englisch läuft?

Nö. Wir sehen uns als bodenständig, neugierig und wedding-basiert, also alles andere als hip (außerdem sind wir meistens schlecht angezogen und haben langweilige Frisuren). Wir sind ein lokaler Kunstverein, haben wenig Geld und arbeiten im Viertel und mit Leuten aus der Nachbarschaft. Davon abgesehen kommen unsere Mitglieder aus sehr vielen verschiedenen Ländern und sprechen sehr unterschiedliche Sprachen. Es kann also durchaus Situationen geben, wo mal nicht Deutsch, sondern schlechtes Englisch die einzige Sprache ist, die alle Anwesenden sprechen. Aber dit is Berlin.

Das mit dem niedrigen Beitrag und dem Gratis-Kaffee klingt großartig. Ich kündige meinen Platz im WeWork Co-Workingspace und komme zu Euch, OK?

Hoppla, Vorsicht! Wir sind definitiv kein Co-Workingspace. Auch wenn man natürlich im STATTLAB stundenlang in sonnendurchfluteten Räumen an riesigen Zeichentischen mit einem frischen Kaffee an seinem Laptop herumspielen kann, so sind wir trotzdem definitiv kein Dienstleister, der nur Arbeitsräume zur Verfügung stellt. Wir legen Wert darauf, dass sich Mitglieder mit den Zielen des Vereins identifizieren, sich mit anderen Mitgliedern austauschen und mithelfen, den Laden am Laufen zu halten und Projekte des Vereins umzusetzen – und idealerweise vielleicht auch ein eigenes kreatives Projekt haben. Wenn Du lieber dauerhaft unter Deinen Noisecancelling-Kopfhörern ungestört bleiben willst, wenn Du beim Anblick eines vollen Mülleimers eher an eine Beschwerdemail denkst als daran, selbst schnell anzupacken etc - dann ist doch eher das WeWork auf der Brunnenstraße der Ort den Du suchst…

 

Die Ge-
schichte
des Lab.

 

Der Verein wurde Ende 2013 gegründet un im März 2014 eingetragen. STATTLAB geht aber auf mehrere Ateliers und Initiativen zurück, die es schon Jahre davor gab. Eine davon etwa entstand in den Höfen der Gerichtstraße 23 („STADTWERKE WEDDING“) und fusionierte später auf die andere Straßenseite hinüber ins STATTBAD, dem Kulturstandort im alten Stadtbad Wedding. Aus dieser Zeit stammt auch der Name des Vereins: Im STATTBAD gab es nicht nur einen legendären Elektroclub, eine Galerie, ein Skateboardmuseum, einen Hackerspace, eine Rahmenwerkstatt und zahllose Künstlerateliers, sondern auch ein Café, die STATTBAR. Was lag da näher, als das Labor für Foto und Siebdruck, das Lab, einfach STATTLAB zu nennen.

Der Verein prosperierte und hatte mehr und mehr Mitglieder, die im zweiten Stock des Schwimmbades – in den ehemaligen Räumen der Sauna und der medizinischen Bäder – Filme entwickelten und mit Siebdruck werkelten. Es folgten mehrere Events, eins größer und erfolgreicher als das andere, zuletzt die legendäre dreitägige Ausstellung während des Gallery-Weekend in den Dusch- und Brausebädern. Im Mai 2015 dann der Crash: Das STATTBAD wurde von einem Tag auf den anderen geschlossen (die Nutzungserlaubnis war aus baurechtlichen Gründen erloschen) und kurz darauf dann auch vom Eigentümer abgerissen und durch einen Appartementblock ersetzt (anscheinend war das profitabler als die Renovierung und Nutzung als Atelier- und Kulturhaus).

Mit Glück und Beziehungen (Danke, Stefan!) fanden wir neue Atelierräume in der Drontheimer Straße, in einer alten Elektrogerätefabrik. Dort konnten wir bis April 2024 bleiben. Wir sind gewachsen, vernetzen uns mit Partnern aus der Gegend und sind in der Nachbarschaft aktiv. Wir haben jetzt knapp hundert Mitglieder – und dazu kommt ein immer größer werdender Kreis aus Förderern, Unterstützern, Ehemaligen und Sympathisanten.

Partner des Vereins sind unter anderem: Puk-A-Malta, Quartiersmanagement, Siebdruck-Corner, Kolonie-Wedding, Georg&Georg, KAWAM und viele andere.